Liebe Leserin, lieber Leser,
Körper und Seele haben Einfluss aufeinander, doch inwieweit ist das wirklich derzeit nachweisbar und in welchen Bereichen? Das Buch „Psychoneuroimmunologie und Psychotherapie“ von Christian Schubert hat die Forschungsergebnisse internationaler Wissenschaftler zusammengetragen und beleuchtet die Möglichkeiten, das Immunsystem nach aktuellem Wissensstand zu stärken und Kranke gezielt bei der Gesundung zu unterstützen. Ein empfehlenswertes Grundlagenwerk für Mediziner, psychotherapeutisch Tätige und wissenschaftlich Interessierte.
Christian Schubert (Hrsg.): Psychoneuroimmunologie und Psychotherapie. Schattauer 2014. 423 Seiten. ISBN 9783794530465. 79,99 EUR
Der Einfluss immunologischer Faktoren
Verbindungen zwischen dem Nervensystem, dem Immunsystem, dem endokrinen System und weiteren Systemen des Körpers sind unbestritten. Auch dass es einen Einfluss immunologischer Faktoren auf unser Denken und Fühlen gibt und psychosoziale Bedingungen das Immunsystem beeinträchtigen können. Doch ebenso müssten solche Einflüsse auch stärkend wirken können. Bei den meisten psychotherapeutischen Einsätzen steht die Beseitigung von Konflikten und Hemmungen im Vordergrund. Dabei könnten eventuell immunologische Funktionen über Hypnose, Entspannung, Visualisierungen oder das Hören von Musik verbessert werden. Ist die Immunaktivität gezielt durch psychologische und psychotherapeutische Interventionen beeinflussbar? Und was davon ist wissenschaftlich belegbar? Spannende Fragen, welche das Buch “Psychoneuroimmunologie und Psychotherapie zu beantworten versucht.
Psychoimmunologie
Der Begriff der Psychoimmunologie wurde 1964 von George Solomon geprägt, doch dauerte es noch viele Jahre, bis sich die interdisziplinären Ergebnisse der Psychoneuroimmunologie in der klinischen Medizin etablieren konnten. Zunehmend hat sich die medizinische Forschung um Antworten bemüht. Die Beiträge in „Psychoneuroimmunologie und Psychotherapie“ sind dabei wichtige Bausteine. Beginnend mit den biologischen Grundlagen der Immunologie liefert das Buch internationale Erkenntnisse aus klinischen Forschungen, experimentellen Studien und therapeutischen Interventionen. Ergebnisse aus der Stressforschung finden dabei ebenso ihren Platz wie Entzündungskrankheiten, Krebs oder HIV. Thematische Schwerpunkte des Buches sind im Überblick folgende:
- Immunologische Grundlagen und deren Bedeutung für Infektionen, Wundheilung, Krebs, Allergien und Autoimmunkrankheiten
- Auswirkungen von psychischer Be- und Entlastung auf immunologische Aktivität und, umgekehrt, von Immunaktivität auf Erleben und Verhalten
- Immunologische Wirksamkeit unterschiedlicher psychologischer und psychotherapeutischer Verfahren
- Methoden und Perspektiven zukünftiger Forschung
Psychotherapieforschung der Zukunft
Nach etwa 60 Jahren Psychotherapieforschung ist der psychotherapeutische Prozess heute noch immer weitgehend eine Blackbox. Wir wissen wenig über die Dynamik menschlicher Veränderungsprozesse, sowohl was das Erleben und Verhalten von Patienten, als auch biologische Prozesse betrifft . Mit „Der psychotherapeutische Prozess – Einblicke in die Selbstorganisation Bio- Psycho- sozialer Systeme” gibt Günther Schiepeck von der Privatuniversität Salzburg einen Überblick . Ihm zufolge stehen an einer neuen Ära der Prozessforschung, wenn Datenerhebungen auf breiter Basis erfolgen können, Systemmodelle formalisiert werden und biologische Marker zur Erfassung von Therapieprozessen eingesetzt werden. „Wir sind dabei, in der Blackbox psychotherapeutischer Prozesse Licht anzuzünden”, so Schiepeck (S. 370). Dass Psychotherapie wirksam ist, wurde bereits in vielen Studien bestätigt. Ein Kapitel beschäftigt sich ausgiebig mit „Hypnose, Imaginationen, Selbstregulierung und Immunaktivität“. Die US-amerikanischen Mediziner Howard R. Hall und Karen Olness beschreiben Studien und ihre Ergebnisse, die darauf hinweisen, dass es sich bei der Anwendung von Hypnose und Imagination basierten Verfahren zur Regulierung der Immunaktivität um einen sehr komplexen Prozess handelt, der spezifische Veränderungen bewirken kann. Die Selbstregulation hängt aber von dem Einzelnen ab und auch von der Art der Intervention.
Fazit zum Buch
Christian Schubert hat mit “Psychoneuroimmunologie und Psychotherapie” ein Grundlagenwerk zum besseren Verständnis für ein überaus komplexes Forschungsfeld geschaffen. Der Arzt, Psychologe und Psychotherapeut leitet das Labor für Psychoimmunologie an der Klinik für Medizinische Psychologie der Medizinischen Universität Innsbruck und widmet sich der Entwicklung eines integrativen Ansatzes für die Psychosomatik. Das umfassende Fachbuch zeugt nicht nur von der wissenschaftlichen Aurichtung des Autors sondern auch von seiner praktischen Erfahrung in der Psychotherapie. Ein empfehlenswertes Grundlagenwerk, das die Augen einerseits für dei Vielzahl der Einflussfaktoren öffnet und andererseits fü die Möglichkeiten, das Immunsystem nach dem aktuellen Stand der Forschung zu stärken.
Wenn Sie im Ruhrgebiet zu Hause sind und die Wirkung von innerer Bilder selbst erfahren möchten, freue ich mich auf Ihren Anruf zur Terminvereinbarung. Imaginationen, Achtsamkeitsübungen oder eine Kurzentspannung sind für Meisten effektiv wirksame Hilfestellungen. Sie erreichen mich unter: 02362/7877990 oder schicken Sie mir eine E-Mail über das Kontaktformular.
Gerne können Sie mir auch Ihre Gedanken, Tipps und Anregungen einfach unten als Kommentar hinterlassen.
Ihre Dörthe Huth
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